Fragen zum Würstchen-Casting

Fragen an Thomas Reichert, Chef der Fleischer-Innung Frankfurt-Darmstadt zum 1. Frankfurter Würstchen-Casting Wann findet das Frankfurter Würstchen-Casting statt? Am Mittwoch, 22.08.2012 von 14:30 Uhr bis 18.00 Uhr
Wo?
Liebfrauenbergplatz - Frankfurt am Main Warum ein Frankfurter Würstchen-Casting?
Das Frankfurter Würstchen ist  in den vergangenen Jahren lokal fast in Vergessenheit geraten. Und wenn tatsächlich mal ein Frankfurter Würstchen geordert wurde, dann war häufig der Vorwurf zu hören: „die schmecken ja alle gleich!“- zu recht, es gab ja nur noch ganz wenige Produzenten und 90 % des Marktes wird von einem einzigen dominiert.
Unsere Fleischer-Innung hat beschlossen, dass da etwas im Sinne unserer genussbetonten Kunden passieren muß: „Wir wollen beweisen, dass die handwerklichen Metzger die tatsächlichen Herren über den guten Wurst- Geschmack sind und die Garanten der Vielfalt im Dienste der leidenschaftlichen Wurstesser unserer Region. Deshalb möchten wir als diejenigen, die in der unmittelbaren Tradition der Erfinder des Frankfurter Würstchen stehen dieser im Dornröschenschlaf  schlummernden Krönung unserer Handwerkskunst zu einem Comeback verhelfen.“  Mit dem Casting soll für die Menschen ein öffentliches Forum des guten Geschmacks geschaffen werden und für die handwerklichen Betriebe ein Anreiz, sich dem Frankfurter Würstchen wieder intensiv zu widmen. Wie wird das Casting ablaufen?
Derzeit werden 47 Fleischer aus dem Rhein Main Gebiet ihr in handwerklich  hergestelltes Würstchen von einer prominenten Jury bewerten lassen und um den Titel „Bestes Frankfurter Würstchen“ konkurrieren. Bewertet werden Geschmack, Aussehen und Knackigkeit der Würstchen, unter anderem von Ex-OB Petra Roth. Kann jeder vorbeischauen?
Ja, es ist ein öffentliches Casting am Liebfrauenberg, findet rund um den Platz am Brunnen statt und jeder ist herzlich eingeladen. Sogar probiert werden darf. Für nur 2 Euro pro Paar bekommen Sie eines der besten Frankfurter Würstchen und tun damit auch noch etwas Gutes. Die Einnahmen gehen zu 50% an die Altenhilfe der Frankfurter Rundschau und zu 50 % an die Leberechtstiftung der Frankfurter Neuen Presse. Die ganze Welt kennt es, das Frankfurter Würstchen! Aber wie wurde es eigentlich so bekannt?
Das Frankfurter Würstchen wird in Frankfurt am Main schon seit dem 13. Jahrhundert hergestellt. Es war auch bekannt als das Krönungswürstchen. Sein Wohlgeschmack erfreute über die Jahrhunderte Kaiser, König und natürlich die Haute-Voilaute aller Epochen. Seine Herstellung blieb über lange Zeit eines der bestgehüteten Geheimnisse der Zunft.  Bürgerlich wurde das Würstchen im 19. Jahrundert mit verbesserten Herstellungsmethoden und den damit verbundenen Vorteilen bei der Verbreitung in alle Bevölkerungsschichten. Industriell wurde das Würstchen zu beginn des 20. Jahrhunderts, was sicherlich zum weltweiten Rum mit beigetragen hat, aber die Vielfalt in der Region wettbewerbsbedingt stark einschränkte. Woher weiß man nun, ob man ein „Frankfurter“ oder ein „Wiener“ in der Hand hält?
In Deutschland darf der Name „Frankfurter Würstchen“ seit 1929 nur für Würstchen verwendet werden, die auch wirklich im Raum Frankfurt hergestellt werden. Die österreichische Variante findet man deshalb hier unter „Wiener“. In Deutschland kann man sich also sicher sein, wo „Frankfurter“ drauf steht, ist auch „Frankfurter“ drin. Die EU sieht das wie so oft etwas anders. Dort gilt das Frankfurter Würstchen als Gattungsbegriff. Aus eigener Erfahrung weiß ich allerdings, dass man grundsätzlich das Original gegenüber im Ausland hergestellten Plagiaten besonders  am Geschmack erkennt.... Wie werden die „Frankfurter“ richtig zubereitet und serviert?
Das Frankfurter Würstchen darf nicht gekocht werden, es sollte ca. acht Minuten in heißem Wasser erhitzt werden. Serviert wird das „Frankfurter“ mit Brot, Senf, Meerrettich oder Kartoffelsalat. Was mach ich jetzt mit dieser Information?
Sie können den Wurstletter gerne weiterversenden. Wir sehen uns dann hoffentlich am 22.08.2012 beim 1. Frankfurter Würstchen-Casting.